Ab 2015 ist der Rückblick in der „Römerzeitung Stierblättle“ enthalten.
Römerkeller on tour
Dieses Jahr nahm die „Hofgemeinschaft“ der villa rustica, des Museums Römerkeller, am Stroh-Skulpturen Fest im Blühenden Barock in Ludwigsburg statt und transportiere den römischen Lastkahn samt Getreideverarbeitung, Mulsum und Mostbrötchen nach Welzheim an den Limes.
Duumvir und Dominus der villa rustica, „Wernerius Somlaius Felix“ dankte der Hofgemeinschaft für ihre vielfältigen Einsätze in Haus und Hof und in der Region. Sind doch nun die Exportschlager
Mulsum des Weingutes Stärk und die Mostbrötchen der Bäckerei Laier bis an den Rande des „römischen Imperiums“ bekannt.
Vobis gratias agimus hoc optimo mulso!
Römisches Ernte-, Schiffsbau-, Handwerkerfest
Die römische Erntetechnik mit Vallus, der eigens nachgebauten Erntemaschine und Sichel konnten die Festbesucher erproben.
Anschließend zogen Pferde den Erntewagen zur Enzinsel. Kulinarisches aus römischer und moderner Zeit boten die Vereine in ihren Ständen. Die Handwerker zeigten die Technik des römischen Schiffsbaus, den Prahm, das Bohren von Deichelleitungen, das Schindelmachen und Strohflechten, um nur einige zu nennen. Sketche und ein Theaterstück vom Theater unter der Dauseck versetzten die Besucher in die Zeit vor 2000 Jahren. Mehr Eindrücke in der Römerzeitung „Stierblättle“. Lastkahn samt Getreideverarbeitung, Mulsum und Mostbrötchen nach Welzheim an den Limes.
Pfeffer und Honig: "Römisches Finger-food" aus dem Backofen
Nahrungsmittel, Zubereitung und Geschirr, es gibt einen Nachtisch aus dem römischen Backofen
Vor der Führung stampfen die Besucher Pfeffer im Mörser und bereiten den Nachtisch aus Eier, Milch, Honig und Frischkäse zu. Franz Kilian räumt das Feuer aus und gemeinsam schießen wir die Mostbrötchen ein. Zusammen mit ihnen gart auch das ?Tyropatina?, der Nachtisch, im römischen Backofen.
Die Führung im Römerkeller thematisiert die tägliche Nahrungsversorgung auf der villa rustica, die Art und Zubereitung der Speisen, die Mahlzeiten samt Tischsitten sowie Geschirr und ?römische Süßis?. Anschließend kosten wir das Ergebnis aus dem Backofen mit den Fingern. Bitte römische ?Mappae? (Servietten) zum Finger-Abwischen mitbringen. Darin brachten die Gäste kleine Gastgeschenke und nahmen übriges Essen mit nach Hause.
Für große und kleine Besucher steht die römische Getreidemühle, das Schiebeschloss an der Truhe oder die Amphore zum Anheben nach der ?Cena? (römische Hauptmahlzeit am Nachmittag) zur Verfügung.
Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb einer Villa Rustica organisierte die Vilica, die Hausverwalterin, die täglichen Mahlzeiten für ca. 30 Personen. Da schon Marcus Porcius Cato um 200 v. Chr. vorgab, sehr sparsam zu haushalten und sogar alte Sklaven zu verkaufen, wird auch die tägliche Nahrung meistens nicht üppig ausgefallen sein. Üblich waren Eintöpfe, im Kessel gekocht, mit Speck, Bohnen, Linsen, Gerste oder Erbsen. Dazu trank die Hofgemeinschaft Posca, Essigwasser, oder einen Becher Wasser aus dem Brunnen. Fladen- oder Mostbrot tauchte man entweder in die gemeinsame Suppenschüssel oder in Teller und führte den voll gesogenen Brocken wie Besteck zum Mund. Fünfzinkige Gabeln dienten nur zum Vorlegen von Speisen, der silberne Klapplöffel mit spitzem Stilende zum Aufspießen von klein geschnittenen Mahlzeiten war nicht für jedermann verfügbar. Deshalb aßen die Römer meist mit Hilfe der eigenen Finger und einem kleinen Messer. Das gute Geschirr, die Terra Sigillata, gab es nur an Festtagen. Es war so wertvoll war, dass man es sogar mit Metallbändern reparierte.
Die Kinder verkleiden sich als Luperci und erhellen mit ihren Taschenlampen den dunklen Römerkeller. Sie erleben so eine etwas gespenstische Führung mit Cornelia Vilica.
Im Reinigungsritual um das Feuer vertreiben die Kinder danach, als Luperci die Dämonen und sorgen mit den Fellstreifenschlägen auf die Hand der ums Feuer Stehenden für Fruchtbarkeit. Anschließend entzünden wir Laternen am Feuer und laufen um das ehemalige Hofareal der römischen villa rustica. Wir gehen dieses Mal bis zur Dürren Enz, um dort gespenstische Lichter im Wasser schwimmen zu lassen.
Der Umlauf bezog nicht nur Mensch und Tier ein, sondern auch ein Gebiet, das vor Krankheit und Gefahren, wie den Wölfen, geschützt werden sollte. Deshalb sind die Luperci auch die Wolfsabwehrer. Wir verzichten zwar auf das in römischer Zeit übliche Bocksopfer, lassen das Fest aber mit Mostbrot aus dem Römerbackofen und einem Getränk aus dem Kessel um das Feuer ausklingen.
Trochus, carrus et capella
Ludi Romani gab es am Dies Solis zum 10jährigen Jubiläum des Enztal-Radwegs. Zur Feier des decenniums hatte man nicht mit guten Einfällen gegeizt: So trieben die Kinder ganz nach more Romani hölzerne trochus, die noch nicht vom tarmes zerfressen waren, übers curriculum oder zogen sich gegenseitig in kleinen carrus statt anser und capella davor zu spannen. Ganz Mutige befuhren den campus sogar mit seltsamen vehicula der Neuzeit, Mountainbikes genannt, wie z.B. Duumvir Wernerus Somlaius Felix oder Cornelia Vilica.
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