Laufen Pferde ständig auf festen Wegen, wird mehr vom Huf abgeschliffen als nachwachsen kann. Gemäß Xenophon schoben die Armenier Ledertaschen wie Schutzbezüge über die Hufe. Andere setzten dafür pflanzliche Fasern ein, die dann an den Fesseln der Pferde befestigt wurden. Aus diesen Vorläufern entwickelte sich der römische Hufschuh aus Metall, der ebenfalls mit Bändern am Bein befestigt wurde. Zum Schutz der Beine vor Verletzungen durch den Hufschuh selbst umwickelte man diese mit pflanzlichem Material, vielleicht waren die Hufschuhe auch innen damit gepolstert. Die „solea ferrae, die Schnürsohle oder Sandale aus Eisen“ war erfunden.
Hufschuh oder Hufeisen?
Römische Straßen sind in der Regel mehrere Meter breit und besitzen in der Mitte einen festen Straßendamm (agger) aus Kies oder Steinen. Am Rande verlaufen Gräbchen zur Ableitung des Wassers. Zwischen Damm und Gräbchen lag ein unterschiedlich breiter Landstreifen aus Erde oder Sand (iter). Iter bedeutet neben Fußweg auch Landweg. Er diente nicht nur den Fußgängern und dem Viehtrieb, sondern blieb wohl vor allem den Reitern, die auf diesem Belag den schädlichen Abrieb der Pferdehufe verhinderten, vorbehalten. So waren Hufeisen für den Verkehr zu Pferd nicht nötig, und wurden wohl in römischer Zeit nicht benützt. Der Begriff selbst „vestigium equi“ war aber bekannt. Je breiter die itinera waren, je mehr Verkehr zu Pferd ist anzunehmen. Nur der „Schwerlastverkehr“ auf dem mit Steinen geschotterten Damm erforderte zum Schutz der Pferdehufe den Hufschuh.
Hufschuhe für Zugochsen?
Nach den bei Ausgrabungen gefundenen Tierknochen und antiken Darstellungen, waren es vor allem Ochsen und Kühe, die als Zugtiere vor Pflug und Fuhrwerk gingen. Unter dem Stirnoder Schulterjoch bewegten sie Lasten von ca. 500-700 kg bei einer Geschwindigkeit von ca. 2 km/h und einer Tagesleistung von 20-25 km. Pferde waren mit 3-4 km zwar schneller, doch die Anschirrung entsprach noch nicht der optimalen Zugleistung der Tiere. So ist nicht auszuschließen, dass die „solea ferrae“ auch für Zugochsen gedacht waren, die auf dem harten Teil der Straßen dem „agger“ schwere Lasten zogen und deren Hufen am stärksten durch Abrieb gefährdet waren. Zumindest beinhaltet der Begriff nicht den Namen des Pferdes „equus“ wie beim Hufeisen.
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